Qualitätsstatus – transparent, ortsunabhängig, in Echtzeit

Ausgangssituation

Viele Produktmerkmale (z.B. Schweißnahtqualität, Abzugskräfte, Geometrien) können nicht durch die im Produktionsbereich der STIWA in Gampern installierte Werkerselbstkontrolle überprüft werden. Daher sind Prüflabors für die Freigabe (z.B. nach Rüstprozessen) und laufende Überwachung der Produktionsprozesse erforderlich. Die dafür zu prüfenden Teile müssen von Produktionsmitarbeitern in die Labors gebracht werden. Der Qualitätsstatus (grün = Produktion erlaubt, gelb = Eingriffsgrenze verletzt, rot = Produktion nicht erlaubt) wurde händisch in ein Papierformular eingetragen, das von den Prüflabormitarbeitern zur Anlage gebracht und dort visualisiert wurde. Damit verloren einerseits die Qualitätsmitarbeiter im Labor wertvolle Arbeitszeit, andererseits verging wertvolle Zeit bis zur Freigabe von Produktionsprozessen bzw. wurde bei Qualitätsproblemen in Produktionsprozesse zu spät eingegriffen.

Zusätzlich hatten die Instandhaltungsmitarbeiter keine Informationen über die Anlagen, die aufgrund des Qualitätsstatus (z.B. Eingriffsgrenze verletzt) eine technische Betreuung benötigten. Auch sie mussten lange Wege zurücklegen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Die manuelle Dokumentation der Prüfergebnisse führte auch zu Redundanzen, Fehlinterpretationen aufgrund schlecht leserlicher Aufzeichnungen sowie zu abweichenden Informationen über den Qualitätsstatus aufgrund der Zeitverzögerung.

Lösung

STIWA verfügt über eine Shopfloor-Software, mit welcher der aktuelle Produktionsstatus aller Anlagen (welche Maschinen laufen / stehen still / werden gerüstet, OEE, produzierte Stück etc.) in Echtzeit visualisiert werden kann. Es handelt sich dabei um ein skalierbares und flexibel anpassbares Human Machine Interface (STIWA HMI) mit offenen Schnittstellen, welches eine detaillierte, ortsunabhängige Darstellung von Produktinformationen von der Anlagenebene bis hin zu Maschinendetails ermöglicht. Diese Software wurde nun um das Feature „Qualitätsstatus“ erweitert.

Die Prüflabormitarbeiter tragen den Qualitätsstatus in der Software ein und dieser erscheint in Echtzeit am Andon-Board, am Shopfloor-Monitor und am Maschinenleitstand. Zusätzlich wird jede Änderung des Qualitätsstatus auf die Smartwatch des Maschinenbedieners übertragen.

Die Visualisierung des Qualitätsstatus erfolgt über unterschiedliche Farben und Flags.

Nutzen

Aufgrund der digitalen Lösung ist die Freigabe von Produktionsprozessen sowie das Eingreifen in Produktionsprozesse bei Qualitätsproblemen nun viel rascher möglich. Die schnelleren Reaktionszeiten führen zu verkürzten Durchlaufzeiten.

Anstatt lange Wege zu den Maschinen in Kauf nehmen zu müssen, können sich die Prüflabor- und Instandhaltungsmitarbeiter auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren. Außerdem ermöglicht ihnen der einfache Überblick über den Produktions- und Qualitätsstatus, Prioritäten zu setzen, z.B. Prüfreihenfolgen festzulegen, Instandhaltungsaufgaben zu planen etc. Fehler aufgrund schlecht leserlicher und redundanter Aufzeichnungen gehören der Vergangenheit an.

Die durchgängige Datenbasis ermöglicht allen Prozessbeteiligten, bis zum Produktionsleiter, jederzeit und von jedem Ort aus den Zugriff auf alle relevanten Produktions- und Qualitätsdaten.

Kurzvorstellung des Unternehmens

Die STIWA Advanced Products GmbH (STIAP) mit Sitz im oberösterreichischen Gampern ist Teil der STIWA Group, einem weltweit führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Produkt- und Hochleistungsautomation. Kerngeschäft ist die Entwicklung und Produktion innovativer, kostenoptimaler und qualitativ hochwertiger Serienprodukte. Die STIAP ist dabei strategischer Partner namhafter internationaler Unternehmen vorwiegend aus der Automotive-Industrie. Zudem entwickelt, produziert und vertreibt die STIAP als internationaler Technologietreiber selbst innovative, mechatronische Produkte und Komponenten für den Weltmarkt.

Neben dem beherrschten Zusammenspiel von Entwicklung, Produktdesign, Prozesstechnik und Produktion sowie der Montagetechnik, die auf hochperformanten STIWA-Maschinen in kürzester Taktzeit Produkte mit hoher und nachvollziehbarer Qualität fertigt, liegen die Stärken von STIWA in den Bereichen Laserschweißen, Stanzen, Laserhärten, Ultraschallfügen, Gleitschleifen und Zerspanung. Die Integration dieser Technologien in einen Produktionsverbund, das ganzheitliche Qualitätsmanagement und automatisierte Logistik schaffen dabei den Grundstein für effiziente und vollautomatisierte Hochleistungsfertigung.

Autor

Thomas Griesmayr-Oberndorfer

STIWA Advanced Products GmbH
Technologiepark 10
4851 Gampern
www.stiwa.com

© StEP-Up

Weitere konkrete Lösungen zum Thema „Industrie 4.0“ aus der industriellen Praxis finden Sie in der StEP-Up-Publikation „Industrie 4.0 in der Anwendung. Konkrete Lösungen aus der industriellen Praxis.“

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